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Neues Pirnaer Bündnis bietet AfD die Stirn

18. Oktober 2023 - 17:43 Uhr

Nach dem Antifaschist:innen am vergangenen Donnerstag eine Veranstaltung der Jungen Alternative mit Maximilian Krah im Dresdner Stadtteil Löbtau durch Blockaden verzögerten, musste der Europaabgeordnete auch in im sächsischen Pirna eine Schlappe hinnehmen. Gerade einmal rund 50 Personen fanden sich auf dem Marktplatz ein, um dem AfD-Europapolitiker zuzuhören. Ihnen gegenüber hatten sich rund 250 Antifaschist:innen eingefunden, die dem Aufruf des neugegründeten Bündnisses „SOE gegen Rechts“ gefolgt waren und lauthals ihren Unmut ausdrückten. Nach Angaben der Polizei kam es zu keinen Zwischenfällen bei den Veranstaltungen. 

Auftakt der Demonstration gegen die Kundgebung der AfD war am späten Sonntag Nachmittag in der Nähe des Pirnaer Bahnhofs. Nach einer Begrüßung durch das neugegründete Bündnis „SOE gegen Rechts“ setzte sich die Demonstration lautstark in Richtung Hauptmarkt in Bewegung. Diesen erreichten die Demonstrant:innen kurz vor dem Beginn der AfD Kundgebung. Die Reden des AfD-Bürgermeisterkandidaten Tim Lochner und des AfD Europaabgeordneten Maximilian Krah gingen anschließend im lautstarken Pfeifkonzert der Antifaschist:innen unter.

Auf dem Hauptmarkt wurde mit mehreren Redebeiträgen die Situation in Pirna beleuchtet und das Wahlprogramm der AfD analysiert. Die „AG Asylsuchende“ des „Internationalen Begegnungszentrum Pirna“ verlas ihren kürzlich verfassten offenen Brief „Für Humanität, Schutz und Solidarität“. Darin kritisiert die Gruppe den aktuellen Diskurs über Flucht und Asyl. Es würde  sich mehr mit Kriminalität beschäftigt, als mit den Menschen, die in Deutschland Schutz suchten: „Es geht um Menschen, um ihr Recht auf Würde und humane Behandlung. Und es geht um uns, den drohenden Verlust unserer Freundlichkeit, Warmherzigkeit und Bereitschaft zu helfen, wenn ein Mitmensch in Not ist“. Darauf und auf einer Versachlichung der Debatte solle der Fokus aller liegen, erklärte die Gruppe gegenüber den anwesenden Antifaschist:innen.

Das Bündnis „SOE gegen Rechts“ zeigte sich in Anbetracht der vielen Teilnehmer:innen überwältigt von der Unterstützung. „Gemeinsam konnten wir mit 250 Menschen die Teilnehmer*innen der AfD-Veranstaltung klar überbieten. Durch unseren lautstarken Protest haben wir vor allem bei Tim Lochner bleibenden Eindruck hinterlassen“, erklärte das Bündnis gegenüber addn.me. Neben dem Erfolg des Protestes konnte das Bündnis viele Kontakte knüpfen und schaue motiviert in die Zukunft. „Wir bleiben weiterhin standhaft, um dem Rechtsextremismus im Landkreis SOE entschlossen entgegenzutreten“, so eine Sprecherin der Gruppe im Anschluss an die Demonstration.

Das Bündnis gründete sich vor wenigen Wochen als Reaktion auf eine Veranstaltung der AfD in der Herderhalle, die zum städtischen Herdergymnasium gehört und besteht aus Schüler:innen und jungen Menschen, wie einen Sprecherin addn.me erklärte. Die Gruppe „SOE gegen Rechts“ rief zum Protest gegen die Veranstaltung auf. Dem Aufruf folgten 200 Personen. Auch zu den rassistischen Protesten der Freien Sachsen in Gottleuba Berggießhübel im August diesen Jahres organisierte die Gruppe den Gegenprotest. 


Veröffentlicht am 18. Oktober 2023 um 17:43 Uhr von Redaktion in News

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